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Die Zundelbacher Linde befindet sich in der Nähe des Rößlerweihers
zwischen Weingarten und Unterankenreute.

Diesen schönen Aussichtspunkt erreichst Du über den Katzenstieg
zwischen Schattbuch und Zundelbach.

Bei der Zundelbacher Linde handelt es sich um eine Friedenslinde.
Sie wurde 1871 zum Ende des deutsch-französischen Krieges gepflanzt.

Ganz in der Nähe der Linde befindet sich das schöne und vor allem
sagenumwobene Lauratal mit seinem Barbarossastein, oberhalb der
Scherzach, auf der ehemaligen Haslachburg.

Einer Volkssage nach wurde der Stauferkaiser Barbarossa (1152-1190)
hier im Lauratal, zwischen Schlier und Weingarten, hoch oben auf der
Haslachburg geboren. Dort wo einst die Haslachburg stand, wurde das
Denkmal Barbarossastein im Jahre 1910 eingeweiht. An beiden Seiten
des Lauratals stand in längst vergangener Zeit eine Burg. Auf der Ostseite
stand die Burg Wildeneck und auf der Westseite die Haslachburg.


Die Laura im Lauratal

Das Lauratal bei Schlier ist eine äußerst unheimliche Gegend. Man zeigt einem,
wenn's Wolfegg zugeht, den Platz im Wald droben, wo einst die Burg stand, in
der das Ritterfräulein Laura gelebt haben soll. Laura liebte einen Ritter. Dieser
Ritter entfloh einst mit dem Kind, dem Pfand ihrer Liebe, nächtlich und wollte
die Sache auf der Lauren-Burg verheimlichen. Wie er über einen schwachen Steg
der unten vorbeifließenden Scherzach setzte, brach dieser und Laura hörte droben
das Platschen und Hilferufen. Sie sprang talabwärts, wollte den Ritter und das
Kind retten, versank aber auch. Seitdem muß sie umgehen und kommt zu
gewissen Zeiten ans Brünnlein und trinkt aus einer Kürbisschale. Laura geht
wieder, mit der Schale unter dem Arm, talaufwärts, der alten Burgruine im
Wald droben zu. Weiß wie Wachs, mit einem langen, ebenso weißen Schleier
kommt sie herab und niemand kann ihr Gesicht sehen. Sie läuft wie auf einem
Wölklein über dem Wasser dahin und ebenso wieder auf dem Wasser zurück.

Mal verirrte sich im Wald, da wo Fräule Laura gehen soll, ein Kind. Auf einmal
kam ein warmes Lüftchen und es war da so grün und alles so blühend wie im
Frühling. Es sei gerade gewesen wie im Paradies. Erdbeeren seien da in Hülle
und Fülle gestanden. Das Kind pflückte nach Herzenslust. Fräule Laura sei in
diesem Garten schneeweiß spazieren gegangen, immer dem Kind winkend.
Das Kind brachte sein Erdbeersträußlein heim.


Quelle: Anton Birlinger, Volkstümliches aus Schwaben. Erster Band: Sagen, Märchen,
Volksaberglauben.



Der Barbarossastein erhielt eine Tafel mit diesem
folgenden Gedicht:

Wanderer halt ein!
Es kundet dieser Stein
von alter Volkessage,
treu bis zu diesem Tage,
sonder Fehl noch Lüge:
Hier stand Barbarossas Wiege,
auch Kaiser Karl der Große
weilte hier mit seinem Trosse,
beim Reigen munterer Elfen
auf der Haslachburg der Welfen.

Genau hier am Barbarossastein stand vor sehr langer
Zeit die sagenumwobene Haslachburg.




Die Zundelbacher Linde wacht über den saftigen Wiesen
des Frühsommers.